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2023

Christoph Europa 1 fliegt mit Bio-Kerosin

„Wir wollen in der Luftrettung mit umweltfreundlichem Kerosin Vorreiter bei der Reduzierung von CO² sein und als gemeinnützige Organisation unseren Beitrag leisten, die Klimaschutzziele in Deutschland und Europa zu erreichen“, sagt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH und betont: „Bei Bio-Kerosin handelt es sich um einen offiziell zugelassenen Kraftstoff – die Flug- und Patientensicherheit bleiben somit auf dem gewohnt höchsten Niveau“. Zertifiziert und zugelassen für die Luftfahrt ist Bio-Kerosin aktuell in einer Mischung von maximal 50 Prozent mit herkömmlichem Kerosin des Typs JET-A1.

Bei dem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück mit „Christoph Europa 1“ kooperieren die fliegenden Gelben Engel mit dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney Canada. Geplant ist, dass die FH Aachen die Ergebnisse über den dauerhaften Einsatz von nachhaltigen Flugkraftstoffen wissenschaftlich begleitet. Eine Maschine des Typs Airbus EC135 kommt in Aachen-Merzbrück zum Einsatz und bildet damit eine Alternative zu einer analogen Eprobung mit einem anderen Hubschraubertyp in Köln. So kann die ADAC Luftrettung die wissenschaftlichen Ergebnisse für ihre gesamte Hubschrauberflotte nutzen.

Bio-Kerosin ist ein sogenannter Sustainable Aviation Fuel (SAF), ein nachhaltiger Flugkraftstoff, mit dem die CO²-Emissionen um bis zu 80 Prozent über den gesamten Lebenszyklus reduziert werden können im Vergleich zu dem fossilen Flugkraftstoff, der durch das SAF ersetzt wird. Wie in Köln kommt auch in Aachen im ersten Schritt ein Gemisch aus herkömmlichem Kerosin des Typs JET-A1 mit einer Bio-Kerosin-Beimischung von 35 % zum Einsatz. Das Ziel ist vorerst mit der Flotte der ADAC Luftrettung eine Verringerung des CO² Ausstoßes um rund ein Drittel erreichen.

Das verwendete Bio-Kerosin unseres Agenturpartners TotalEnergies steht wegen der aufwendigen Produktion noch nicht in größeren Mengen zur Verfügung und ist noch um einiges teurer als konventioneller Flugkraftstoff. Ziel bei  ist es, den Beimischungsgrad in den kommenden Jahren auf bis zu 100 Prozent zu erhöhen – und in der Folge auch den Einsatz von synthetischem E-Fuel, auch Power-to-Liquid-Kerosin (PtL) genannt, als weiteren Schlüssel auf dem Weg zu einer klimaneutralen Luftfahrt voranzutreiben. PtL bezeichnet die Erzeugung flüssiger (Liquid) Brenn- oder Kraftstoffe mithilfe von elektrischer Energie (Power) aus erneuerbaren Quellen.